50 Jahre Johanneskirche Oberlengenhardt

| Friedrich Eschwey

Mit einem festlichen Gottesdienst feierte die Evangelische Kirchengemeinde Oberlengenhardt das 50-jährige Bestehen der Johanneskirche. „Wir feiern heute am 7. Dezember 2008 auf den Tag genau den Geburtstag unserer Kirche, in der seit 50 Jahren die Menschen Gott begegnen können, das ist ein Grund zu großer Freude und Dankbarkeit“, sagte Pfarrer Holger Küstermann bei der Begrüßung. Der Posaunenchor, unter der Leitung von Gerhard Schwan, und Conny Egle an der Orgel, sorgten für die musikalische Begleitung. Auf einer „Zeitmaschine“ machte die Jungschar mit den Besuchern eine Reise durch die vergangenen 50 Jahre. Dabei wurde deutlich wie viel sich verändert hat. „Obwohl alles anders ist, ist Gott doch immer noch der selbe, das finden wir ganz wunderbar“, so die Bilanz der Kinder.

„Wer diese Worte hört und danach handelt, ist wie ein kluger Mann, der sein Haus auf Fels baute. Wer aber meine Worte hört und nicht danach handelt, ist wie ein unvernünftiger Mann, der sein Haus auf Sand baute“, so die Bibellesung (Math. 7/24-28). Die Johanneskirche ist auf Fels gebaut, die Stürme der vergangenen fünf Jahrzehnte haben ihr nichts anhaben können, war sich Dekan Werner Trick bei seinem Rückblick vor der Predigt sicher. Eine Festschrift, gestaltet von Dieter Maisenbacher, gibt einen umfassenden Einblick in die vergangenen 50 Jahre.

Die Glückwünsche der Gemeinde Schömberg überbrachte der 1. stellvertretende Bürgermeister Manfred Raab in Vertretung von Bürgermeisterin Bettina Mettler. „Alle Menschen waren und sind in dieser Kirche willkommen, wurde sehr oft gepredigt, aber auch danach gehandelt“, sagte Raab. Die Johanneskirche wurde so für viele Menschen Heimstatt und Ausgangsort für ihr Leben in der Familie, in der Freizeit und im Beruf, stellte Raab fest. Bei festlichen Anlässen eine Bank zu stiften, ist für das Team vom Oberlengenhardter Johannesfeuer schon fast zur Tradition geworden. Den Gutschein überreichte Ortsvorsteher Fritz Schönhardt, der auch die Glückwünsche des Ortschaftsrats überbrachte. „Die Bank soll im Außenbereich der Kirche zum Verweilen einladen und die Gemeinschaft in unserem Ort fördern“, sagte Schönhardt.


Die Johanneskirche im Jubiläumsjahr.


Freuten sich über das 50-jährige Jubiläum (von rechts): Werner Trick, Holger Küstermann, Dieter Maisenbacher und Fritz Schönhardt.

Chronik der Johanneskirche

Nach 1945

Im 1834 erbauten Schulhaus findet alle 14 Tage sonntags nachmittags um 14.00 Uhr ein Gottesdienst statt. Die Besucher sitzen in den viel zu engen Schulbänken.

16. April 1956
Der Kirchengemeinderat berät zum ersten Mal über den Bau eines Kirchleins in Oberlengenhardt. Als Gründe für den Bau werden u. a. genannt: Die Verkehreswege nach Schömberg werden allmählich gefährlich. Ein schwerer Unfall von Kirchgängern ist schon eingetreten. Die Entfernung ist für ältere Leute zu groß.

27. April 1956
Der Gemeinderat der damals selbständigen Gemeinde Oberlengenhardt stimmt dem Vorhaben einmütig zu. Als Platz für den Bau kommt der Garten vom Maurer Fuchs in Frage, der dafür einen Ausgleich erhält. Erste Kostenaufstellung: 70.000 DM.

04. Mai 1956
Bürgermeister Georg Stahl und Pfarrer Robert Killguss besprechen das Bauvorhaben in Stuttgart mit dem Oberkirchenrat.

18. Mai 1957
Mit dem ersten Spatenstich wird der Kirchenbau eingeleitet. 18 Männer stehen auf dem Bauplatz. Drei Bulldogs fahren den Aushub weg. Am gleichen Tag wird in Schömberg das Kurhaus eingeweiht.

06. Oktober 1957
Grundsteinlegung

30. November 1957
Richtfest

03. Juni 1958
Gemeinsame Sitzung des Gemeinderates und des Kirchenggemeinderates. Zusätzlich zum Bauzuschuss von 45.000 DM (Gesamtkosten 85.000 DM) gewährt die Gemeinde Zuschüsse für die Beschaffung einer Kirchturmuhr und einer Glocke zum Geläut mit insgesamt drei Glocken.

07. Dezember 1958
Die Johanneskirche wird unter großer Beteiligung von Ehrengästen, der Gemeindemitglieder aus dem Ort und aus den umliegenden Ortschaften eingeweiht. Architekt Hornbacher gibt den Baubericht. Die Kirche hat etwas über 100 Sitzplätze, einen Bibelstundenraum mit 60 Plätzen und eine Orgelempore. Der Kirchturm ist 17 Meter hoch.

13. September 1959
Die Glockenweihe findet statt. Mit dem nun täglichen Stundenläuten (6:00 Uhr, 11:00 Uhr, 16:00 Uhr, 18:00 Uhr) bekommen die Tage eine neue und feste Kontur. *(siehe Kasten)

29. Juli 1962
Der Kirchengemeinderat beschließt die Beschaffung einer Orgel. Kosten: 14.200 DM.

Ende 1963
Die Orgel der Firma Walcker aus Ludwigsburg erfreut nun mit ihrem Klang die Gemeinde beim sonntäglichen Gottesdienst.

2. Advent 1978
Die Gemeinde feiert den 20. Geburtstag der Johanneskirche. Davor gab es eine notwendig gewordene Renovierung der Kirche.

22. Oktober 1986
Das ehemalige Kirchspiel Schömberg, bestehend aus den Gemeinden Igelsloch, Oberlengenhardt, Schömberg, Schwarzenberg und Bieselsberg ist endgültig aufgelöst. Schömberg und Oberlengenhardt bilden eine gemeinsame Kirchengemeinde, ebenso Schwarzenberg und Bieselsberg. Igelsloch kommt zu Oberkollbach und damit zum Kirchenbezirk Calw.

März 2003
Auf einer Gemeindeversammlung bekam der Kirchengemeinderat grünes Licht für einen Erweiterungsbau. Kostenschätzung: 250.000 Euro.

29. Oktober 2004
1. Spatenstich

08. April 2005
Richtfest

29. Januar 2006
Mit einem Festgottesdienst wird der Erweiterungsbau eingeweiht. Mit einem Kostenaufwand von 285.000 Euro und 1400 Stunden Eigenleistung, wurden die bestehenden Räume um einen neuen Saal, einen Jugendraum, eine Küche und eine moderne Toilette erweitert.

07. Dezember 2008
50-jähriges Jubiläum der Johanneskirche.